Auswahl von Impulsen von Pater Ezekiel Oko



Es gibt doch niemand in deiner Verwandtschaft, der so heißt

Lukas 1,57–80


Die Geburt Johannes des Täufers, die wir heute feiern, ist ein wichtiges Fest wegen der Rolle, die Johannes als Vorläufer Jesu Christi gespielt hat. Immer, wenn ich an die Umstände denke, in denen und durch die Johannes geboren wurde, frage ich mich, ob wir die Geburt eines Menschen einen Zufall nennen dürfen. Wir dürfen das eigentlich nicht. Denn niemand kommt zufällig ins Leben oder in die Welt. Wenn wir die Welt nur aus unserer kleinen Sicht schauen, übersehen wir das große Bild, das sich auf die Vorsehung Gottes bezieht. Aber durch das große Bild der Vorsehung Gottes geschaut, sehen wir, dass es keinen Zufall gibt, nicht einmal die Empfängnis oder die Geburt eines Menschen.

An den Umständen der Geburt des Johannes erkennen wir, wie die Vorsehung Gottes bei einem solchen Geschehen ins Spiel kommt. Sie bestimmt die Einzigartigkeit jedes Menschen, welche auch durch einen einzigartigen Namen ausgedrückt wird. Johannes sollte so heißen, selbst, wenn es bisher niemand in seiner Verwandtschaft gab, der so hieß. Sein Name „Johannes“ bedeutet: „Gott ist gnädig“. Damit wurde seine Geburt als Geschenk Gottes aufgefasst und verstanden. Aber das nicht nur wegen der Einzigartigkeit der Umstände seiner Geburt, sondern auch wegen der Einzigartigkeit seines Lebensauftrages.

Was lernen wir aus der Geburt Johannes des Täufers? Das eine ist, dass keine Schwangerschaft ein Zufall ist, auch wenn die Menschen, die bei der Empfängnis eines Kindes eine Rolle spielen, das als einen Zufall verstehen oder ansehen. Die Empfängnis eines Kindes hat eine Bedeutung in Gottes Vorsehung, die einen Zufall übersteigt. Denn sie bezieht sich schon auf alle zukünftigen Möglichkeiten, die aus diesem geheimen und kleinen Geschehnis hervorgehen. Das andere ist, dass bei der Empfängnis eines Menschen nicht nur der Wunsch der Eltern ins Spiel kommt, sondern auch der Plan Gottes. Das Erkennen des Mit-eine-Rolle-spielens des Plans Gottes in der Geburt eines Menschen hilft uns zu verstehen, dass es nicht nur darum geht, was wir wollen, sondern auch, was Gott geplant hat. So können die Eltern ihre Überlegungen in Bezug auf den Kinderwunsch erweitern. Auch die Namen, die sie ihren Kindern geben, sollten zumindest eine Bedeutung haben.

Gebet: Gott, du hast den heiligen Johannes den Täufer berufen, das Volk des Alten Bundes Christus, seinem Erlöser, entgegenzuführen. Schenke deiner Kirche die Freude im Heiligen Geist und führe alle, die an dich glauben, auf dem Weg des Heils und des Friedens. Amen



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Lukas 1,57–80