Auswahl von Impulsen von Pater Ezekiel Oko



Gib mir weder Armut noch Reichtum (Sprichwörter 30, 8)

Sprichwörter 30, 8


„Um zweierlei bitte ich dich, versag es mir nicht, bevor ich sterbe: Falschheit und Lügenwort halt fern von mir; gib mir weder Armut noch Reichtum, nähr mich mit dem Brot, dass mir nötig ist, damit ich nicht, satt geworden, dich verleugne und sage: wer ist denn der Herr?, damit ich nicht als Armer zum Dieb werde und mich am Namen meines Gottes vergreife.“ (Sprichwörter 30,7-9). Die Weisheit, nur um unser tägliches Brot zu bitten und nur danach zu streben, fehlt uns heute sehr. Wir bemühen uns um so viele Dinge, dass wir oft das vergessen, was wichtig für heute ist. Manche von uns sind so dem Gestern verhaftet, dass sie für heute nicht wirklich leben können. Manche machen sich so viel Sorgen um ihre Zukunft, dass sie nicht mehr das sehen können, was heute für sie nötig ist. Wenn wir mehr haben als wir brauchen, werden wir einfach von dem Wichtigsten abgelenkt.

Was ist das Wichtigste? Dass wir niemals in unserem Leben Gott vergessen! Denn die Kraft und die Vollmacht, die Gott uns täglich schenkt, ist wirklich das Wichtigste. Jesus rief die Zwölf zu sich „und gab ihnen die Kraft und die Vollmacht, alle Dämonen auszutreiben und die Kranken gesund zu machen. … (und) das Reich Gottes zu verkünden und zu heilen. Er sagt zu ihnen: Nehmt nichts mit auf den Weg, keinen Wanderstab und keine Vorratstasche, kein Brot, kein Geld und kein zweites Hemd.“ (Lk. 9,1-6) Nur die Kraft, die wir täglich von Gott empfangen, ist uns nötig. Durch diese Kraft können wir alle Situation in unserem Leben und in unserer Welt beherrschen: Dämonen austreiben, die Kranken gesund machen, und das Reich Gottes dadurch verkünden.

Ich frage mich aber, was los mit uns ist. Was passiert? Wir möchten Gott austreiben statt der Dämonen. Wir denken, die Rede über Gott sei veraltet. Wir denken, die Welt sei wissenschaftlich so fortgeschritten, dass niemand einen Gott braucht. Jeder Fortschritt ohne Gott ist doch zur Selbstvernichtung verdammt. Das erleben wir schon. Mit dem Fortschritt ohne Gott versuchen wir einander zu unterwerfen und überwältigen. Drohungen vom Krieg und Streit herrscht fast jede Ecke der Welt. Ist das eigentlich ein Fortschritt?

Gebet: Herr, unser Gott, versag uns die Weisheit niemals, dich nicht zu vergessen. Gib uns heute unser tägliches Brot, damit wir nicht, satt geworden, dich verleugnen und sagen: wer ist denn der Herr?, damit wir nicht als Armer zum Dieb werden und uns am Namen unseres Gottes vergreifen. Amen.



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