Auswahl von Impulsen von Pater Ezekiel Oko



Der Mann, der auf Menschen vertraut

Lukas 16,19–31


Die heutigen Lesungen lehren uns zwei der wichtigsten Punkte über das Vertrauen auf den anderen:

1. Es gibt kein Vertrauen, wo es keine Liebe und keinen Respekt füreinander gibt. Das heißt, das Vertrauen ist das Ergebnis einer aufgebauten und gepflegten Beziehung mit dem anderen. Also, wenn man keine Beziehung mit dem anderen aufgebaut hat, soll man kein Vertrauen von dem anderen erwarten. Wir haben im heutigen Evangelium ein Gleichnis gehört: Ein reicher Mann, der einen armen Mann, Lazarus, verachtet hatte. Nachdem die beiden den Tod fanden, befand sich der reiche Mann in der Unterwelt, wo er qualvolle Schmerzen litt. Plötzlich hatte er das Vertrauen, dass der arme Mann, der schon im Himmel war, ihm helfen könnte. Man kann aber nicht plötzlich auf das Vertrauen zählen, das vorher nicht existiert hat. Das Vertrauen kann nicht plötzlich entstehen. Es ist das Ergebnis der Liebe und der gepflegten Beziehung. Es muss bewusst aufgebaut und gepflegt werden.

2. Vertrauen auf Menschen verspricht einem keinen dauerhaften Schutz im Leben. Es ist sehr gut, wahres Vertrauen zueinander zu haben. Aber wer auf Menschen vertraut, sollte davon keinen dauerhaften Schutz erwarten. Denn der Mensch hat seine Grenze. Also, es gibt Dinge, die wir nicht von den anderen erwarten sollten, egal, wie sehr wir ihnen vertrauen. Ein Beispiel ist die Erwartung, dass wir von den anderen unsere Würde oder unseren inneren Wert erhalten könnten. Nein! Das geht nicht. Wir erhalten unsere Würde nicht von außen, nicht einmal von Menschen, auf die wir vertrauen. Denn sie können ihre Hilfe versagen und Beziehungen mit ihnen können misslingen. Was uns dauerhaften Schutz im Leben verleiht, ist das Bewusstsein, dass wir eine Menschenwürde haben, die lebenslang besteht, egal, was uns umgibt. Diese Würde kommt von Gott, der niemals versagt oder enttäuschen kann.

Gebet: Heiliger Gott, du liebst die Unschuld und schenkst sie dem Sünder zurück, der reumütig zu dir heimkehrt. Wende unser Herz zu dir und schenke uns neuen Eifer im Heiligen Geist, damit wir im Glauben standhaft bleiben und stets bereit sind, das Gute zu tun. Amen



Bibelstelle zum Impuls

Lukas 16,19–31