Auswahl von Impulsen von Pater Ezekiel Oko

Ich lese die heutige erste Lesung immer mit einem großen Interesse. Die Lesung beschreibt bildlich die Beziehung mit Gott, die fast unbemerkt beginnt, aber allmählich - in einer großen unüberschaubaren Bindung wächst: das Wasser, das aus dem Tempel hervorströmt, das im Laufe der Zeit tiefer wird und mit sich Heilung und Segen bringt. Das sah Ezechiel in der Lesung. Wir haben aber auch ein wunderbares Beispiel dafür, wie dieses Wasser im Leben eines Heiligen gewirkt hat, und zwar im Leben des Heiligen Franz von Paola, dessen Gedenktag wir heute feiern. Franz war ein Kind, das aus Gebet und Glauben entstanden ist. Denn als seine Eltern fürchteten, keine Kinder bekommen zu können, haben sie durch die Fürbitte des Heiligen Franz von Assisi um ein Kind gebetet. Sie empfingen Franz, den sie nach Franz von Assisi benannten. Durch eine lange Erkrankung in der Kindheit, konnte Franz schon als Kind einen inneren Anker zu Gott hin festmachen. Er wurde ein Einsiedler, gewann viele Gefährten durch seine Lebensweise und gründete den 'Orden der Mindesten Brüder', der „Paulanerorden“ genannt wird. Also Angst vor möglicher Unfruchtbarkeit führte Franz' Eltern zum Gebet, aus dem eine Wurzel entstand, die so groß wurde, dass sie nach fünf Jahrhunderten immer noch bemerkenswert bleibt.

Auch wir können ähnliche Erfahrungen machen, wenn Probleme oder Herausforderungen, oder sogar eine ungewöhnliche Situation uns zu Gott führen, und wir dadurch immer mehr in die Beziehung mit Gott hineinwachsen. Die Beziehung mit Gott geschieht nicht plötzlich. Sie beginnt unbemerkt, aber sie wächst allmählich mit Geduld, Vertrauen und Glauben. Lasst uns diesem Wasser geduldig folgen – wie Ezechiel in der ersten Lesung – bis es ein nicht-durchschreitbarer Fluss wird.

Gebet: Barmherziger Gott, diese heilige Zeit der Buße und des Gebetes mache unsere Herzen bereit, die Ostergnade zu empfangen und das Lob des Erlösers zu verkünden. Amen.