Auswahl von Impulsen von Pater Ezekiel Oko



Das Volk verlor den Mut unterwegs (Num 21,4)

Numeri 21,4–9


Es passiert manchmal im Leben, dass wir den Mut verlieren. Ich denke, es ist ein normales Geschehen im Leben des Menschen. Wichtig ist es dann, dass wir uns darüber bewusst werden, wie wir damit umgehen können. Mut ist die Fähigkeit, in einer gefährlichen, riskanten Situation, die Angst zu überwinden, und - angesichts zu erwartender oder möglicher Nachteile - bereit zu sein, trotzdem etwas zu tun, was man für richtig hält. Mut ist eine Haltung, die man bewusst einnimmt, trotz aller möglichen Gefahr, weil man überzeugt ist, dass darin eine größere Bedeutung besteht, als dass man aufgibt. Wenn man keine Bedeutung mehr sieht in dem, was man tut, verliert man einfach den Mut, es fortzusetzen. Fast alle bemerkenswerten Bemühungen im Leben des Menschen erfordern es, den Mut zu behalten. Was tun wir dann, wenn wir den Mut verlieren?

Das Volk Israel sollte Edom umgehen, aber unterwegs hatte es den Mut verloren. Es hatte auch den Glauben an Gott verloren, der es in seiner Pilgerschaft durch die Wüste begleitete. Dann lehnte sich das Volk gegen Gott und gegen Mose auf und fragte: „Warum habt ihr uns aus Ägypten heraufgeführt?“ Es bedauerte die ganze Bemühung zu seiner Befreiung aus der Sklaverei, wegen der Schwierigkeiten, die damit verbunden waren. Wenn wir – wie das Volk Israel – den Mut verlieren und unsere Bemühungen bedauern, kann es hilfreich sein, unsere Augen auf das Kreuz Jesu Christi zu richten. Im Kreuz Jesu kann man neu das Gute entdecken, dass aus seiner Bemühung erreicht wird. Wenn man dann in seiner Bemühung eine Bedeutung findet, ist es einfacher, den Mut wiederzugewinnen und zu behalten. Das Kreuz Jesu zeigt uns, dass Schwierigkeiten und Leid das Leben oder unsere Bemühung nicht sinnlos machen, sondern bedeutsam. Außerdem ist uns durch das Kreuz Jesu die Kraft zur Verfügung gestellt, mit der wir bis zum Ende ausharren können.

Gebet: Gütiger Gott, schenke uns Beharrlichkeit und Ausdauer auf dem Weg deiner Gebote, damit auch in unseren Tagen viele Menschen zu dir finden und deine Kirche dir immer eifriger dient. Amen.                                                                                                                                                                             



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Numeri 21,4–9