Auswahl von Impulsen von Pater Ezekiel Oko



Wenn wir mit Gott Gemeinschaft haben, leben wir im Licht

29.04.


Weil sich die Finsternis in der Welt vergrößert, weil man viel mehr von schlechten Nachrichten als von guten Nachrichten hört, weil die Finsternis überall zu sein scheint, besteht die Gefahr, alle Hoffnung darauf aufzugeben, dass unser Licht etwas bewirken kann. Die Frage ist aber nicht, wieviel Finsternis uns umgibt, sondern wieviel Licht wir unserer Umgebung schenken können. In der ersten Lesung haben wir gelesen: „Wenn wir sagen, dass wir Gemeinschaft mit ihm – Jesus Christus – haben, und doch in der Finsternis leben, lügen wir und tun nicht die Wahrheit.“

Das Leben von Katharina von Siena, der Schutzpatronin Europas, deren Gedenktag wir heute feiern, bezeugt, wie ein kleines Licht, das beharrlich brennt, eine große Finsternis überwinden kann. Es war für die Kirche eine unruhige Zeit, in der Katharina gelebt hat (1347 - 1380). Aufgrund von Machtkämpfen in Rom, und eines großen französischen Einflusses, residierten die Päpste von 1309 bis ungefähr 1376 in Avignon. Dass der Nachfolger Petri seit 1376 wieder in der heutigen italienischen Hauptstadt lebt, ist das Verdienst Katharinas. Denn es gelang ihr 1376, Papst Gregor XI. zur Rückkehr nach Rom zu bewegen. Als 1378 unter Urban VI. eine Kirchenspaltung drohte, erwirkte sie eine Friedenslösung. Katharina gab nicht ihr kleines Licht auf, sondern sie ließ es Licht leuchten, bis ein großes Licht daraus aufbrach.

Auch wir haben das Licht in uns, weil wir mit Gott Gemeinschaft haben. Statt in der Finsternis unser Licht erlöschen zu lassen, sollen wir dazu beitragen, dass es leuchtet, wie klein es auch sein mag. Sogar da, wo nur ein kleines Licht leuchtet, dort kann die Finsternis nicht herrschen. Das kleinste Gute, das Sie wirken können, ist wichtiger als das große Böse, das es in der Welt gibt. Denken Sie einfach an dieses kleinste Gute, konzentrieren Sie sich darauf, und machen Sie damit einfach weiter, selbst wenn niemand davon spricht.

Gebet: Allmächtiger, ewiger Gott, du hast der heiligen Katharina von Siena das Leiden Christi und die Wunden seiner Kirche vor Augen gestellt. Im Dienst an der Kirche wurde ihre Liebe zu einem lodernden Feuer. Mache auch uns, die wir zu Christus gehören, bereit, die Leiden seiner Kirche mitzutragen, damit einst seine Herrlichkeit an uns offenbar wird. Amen.



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29.04.