Auswahl von Impulsen von Pater Ezekiel Oko



Josef der Arbeiter: Die Würdigkeit der menschlichen Arbeit

Mt 13,54–58


Heute, am 1. Mai - Tag der Arbeit, dem Gedenktag Josef des Arbeiters, nehmen wir uns eine kurze Zeit, um über die Würdigkeit der menschlichen Arbeit nachzudenken. Man sagt: „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen!“ Und ich denke schon, dass es kein wahres Vergnügen gäbe, ohne vorher die nötige Arbeit erledigt zu haben. Die Würdigkeit der menschlichen Arbeit liegt darin, wer wir durch sie werden. Gott hat uns so erschaffen, dass wir unsere menschlichen Bedürfnisse erfüllen und weiter entwickeln können, aber das nicht ohne menschliche Arbeit. Während andere Lebewesen ihre weitere Entwicklung erlangen und ihre Bedürfnisse stillen durch ihren Instinkt, müssen wir Menschen bewusst Entscheidungen treffen und die Arbeit erledigen. Gemeint ist hier nicht bloße Arbeit, sondern gezielte Arbeit. Wichtig bei der Arbeit ist dann nicht nur, wieviel man erledigt, sondern auch, wozu man arbeitet. Wir sollen arbeiten, nicht weil wir nur arbeiten wollen, sondern, weil wir dadurch ein Ziel erreichen wollen. Dieses Ziel könnte unsere unmittelbaren eigenen Bedürfnisse oder unser benötigtes Gehalt übersteigen. Es könnte der Dienst sein, den wir zum Wohl der anderen und zur Verbesserung der Welt leisten wollen. Man sollte es dann mit einer transzendentalen Haltung annehmen. Wer eine transzendentale Haltung zur Arbeit hat, kann mit Freude arbeiten, auch wenn es schwer wird. Aber, wenn Ihre Arbeit keine transzendentale Dimension hat, ist es wichtig, dass Sie überlegen, ob Sie eine andere finden sollten, die eine transzendentale Ebene hat.

Während wir heute unsere Arbeit und Beiträge zum Wohl der Menschheit feiern, denken wir an den Heiligen Josef, den Arbeiter, der durch seine Arbeit den Sohn Gottes ernährt hat. Er hat durch seine Arbeit etwas Wichtiges zum menschlichen Heil beigetragen. Bitten wir für eine gelingende Arbeit um seine Fürsprache.

Gebet: Allmächtiger Gott, in den österlichen Geheimnissen, die wir jedes Jahr feiern, hast du dem Menschen seine ursprüngliche Würde wiedergeschenkt und uns die sichere Hoffnung gegeben, dass wir auferstehen werden. Gib, dass die Erlösung, die wir gläubig feiern, in täglichen Werken der Liebe an uns sichtbar wird.



Bibelstelle zum Impuls

Mt 13,54–58