Auswahl von Impulsen von Pater Ezekiel Oko



Oder habt ihr den Glauben vielleicht unüberlegt angenommen?

1 Korinther 15,1–8


Die Frage des Glaubens ist eine der Überzeugung. Den wahren Glauben an Gott besitzt man, wenn man wirklich davon überzeugt ist, dass die Beziehung mit Gott nicht eine bloße Wahl ist, sondern die wesentlichste Wahl des Lebens. Diese Überzeugung kommt nicht aus einer unüberlegten Annahme von Lehre und Wort, auf die man sich nicht persönlich bezieht. Also, dass man über den Glauben nachdenken muss, deutet nicht nur auf eine rationale Überlegung hin, sondern auch auf die intuitive Zustimmung, die aus persönlichen Erfahrungen kommt. Der Glaube ist eine Frucht der persönlichen Überzeugung.

Der Sinn der Frage, die Paulus an die Korinther in der ersten Lesung stellt, besteht in der Notwendigkeit der Überprüfung der Wirklichkeit unseres Glaubens, wenn unser Leben dem Glauben widerspricht. Die Frage: „Habt ihr den Glauben vielleicht unüberlegt angenommen?“ gilt auch uns, und ich denke auch jedem, der an Christus glaubt. Jeder von uns soll die Frage persönlich beantworten. Denn sie wird uns helfen, unseren Glauben unter die Lupe zu nehmen und seine Tiefe neu zu entdecken.

Wenn wir an die beiden Apostel Philippus und Jakobus denken, deren Fest wir heute feiern, merken wir, dass die Hingabe des Lebens zum Bezeugen des Glaubens nur möglich ist, wenn man vom Glauben unbezwingbar überzeugt ist. Dies geschieht nur, wenn man sicher ist, dass das Leben keinen Wert hat, ohne eine Beziehung mit Gott, ohne den Glauben an ihn.

Gebet: Gütiger Gott, wir feiern heute das Fest deiner Apostel Philippus und Jakobus, die für Christus ihr Blut vergossen haben. Schenke auch uns Gemeinschaft mit deinem Sohn in seinem Leiden und seiner Auferstehung, damit wir in ewiger Freude dein Angesicht schauen dürfen. Amen.



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1 Korinther 15,1–8