Auswahl von Impulsen von Pater Ezekiel Oko



Die Kraft unserer Gedanken

Apostelgeschichte 11,1–18


Ich habe sowohl in Philosophie als auch in der Psychologie gelesen, dass die Art unseres Denkens die Kraft zu handeln erheblich beeinflussen kann. Sie kann unsere Kraft zu handeln entweder mindern oder sie vergrößern. Für mich ist diese Aussage völlig richtig. Es gibt normalerweise zwei Phasen der Entstehung von etwas: 1. Die Entstehung in Gedanken. 2. Die Entstehung in der Wirklichkeit durch eine entsprechende Tat. Wenn wir etwas vollbringen wollen, müssen wir zuerst ein geeignetes Denken dafür haben. Denn, wie wir denken, so handeln wir auch. Manche Art des Denkens beschränkt unsere Möglichkeiten in der Beziehung mit anderen, und auch die Möglichkeiten, für sie etwas Gutes zu leisten. Ich nenne zum Beispiel das Vorurteil. Wenn wir gegenüber dem anderen ein Vorurteil haben, wird die Möglichkeit einer guten Beziehung mit ihm eingeschränkt. Wir können auch nicht etwas tun, was wir für unmöglich halten. Erst wenn wir etwas für möglich halten, werden wir die Kraft dazu gewinnen.

Petrus und die anderen Jünger Jesu mussten diesen Gedanken des Vorurteils erst überwinden, bevor die Botschaft, die Jesus ihnen aufgetragen hatte, auch unter den Heiden Frucht bringen konnte. Petrus hatte in seinem Traum die Stimme Jesu gehört, die ihm gesagt hatte: „Was Gott für rein erklärt hat, nenne du nicht unrein!“ (Apg 11,9). Petrus konnte danach der Familie des Kornelius die gute Botschaft mitteilen. Dadurch hat Gott dieser Familie die Gabe des Glaubens geschenkt und die Hilfe des Heiligen Geistes angeboten. Also erst, als Petrus die Heiden für würdig hielt, konnte er ihnen die gute Nachricht verkünden. Wir sollen – wie Petrus – auch den Gedanken überwinden, dass die anderen unserer Aufmerksamkeit nicht würdig sind, bevor wir sie erreichen, und etwas Gutes in ihrem Leben bewegen können. Wir verändern zuerst unsere Gedanken, dann können wir besser handeln.

Gebet: Erhabener Gott, durch die Erniedrigung deines Sohnes hast du die gefallene Welt wieder aufgerichtet und aus der Knechtschaft der Sünde befreit. Erfülle uns mit österlicher Freude und schenke uns einst die ewige Seligkeit. Amen.



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Apostelgeschichte 11,1–18