Auswahl von Impulsen von Pater Ezekiel Oko



Theresia vom Kinde Jesu. Alles von Gott erwarten, wie ein Kind

Lk 9,46-50


Eine meiner Lieblingsbibelverse ist Röm. 8,28: „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alles zum Guten gereicht, denen, die gemäß seinem Ratschluss berufen sind.“ Die hervorgehobenen Worte „alles zum Guten gereicht“ sind mir nicht nur spannend, sondern auch berührend und beruhigend. Sie sind meine tröstenden Worte in allen Situationen. Sie lehren mich, dass in meinem Leben, auch in der Welt, nichts passiert, ohne dass Gott das weiß. Selbst wenn etwas Böses geschieht, überstimmt das nicht die Macht Gottes. Denn durch die Macht Gottes gereicht alles, was in unserem Leben passiert, zu unserem Guten. Das bedeutet, egal was passiert, Gott hat immer mein Leben in seiner Hand. Nur die, die das verstehen oder glauben, können Gott alles anvertrauen, wie ein Kind seinen Eltern oder seinem/r Erzieher/in alles anvertraut. Das lernen wir nicht nur aus der heutigen Lesung aus der Geschichte Ijobs (Ijob 1,6-22), sondern auch aus dem Leben der Hl. Thérèse vom Kinde Jesu, deren Gedenktag wir heute feiern dürfen.

Die Heilige Thérèse vom Kinde Jesu wollte unscheinbar und im Verborgenen ihre Lebensdienste mit ganzer Hingabe tun und vertrauensvoll wie ein Kind alles von Gott erwarten. Das bedeutet aber nicht eine kindische Lebensweise, sondern eine echte großartige Lebensweise, die sich der Abhängigkeit Gottes immer mehr bewusst wird. (vgl. Magdalena Widmers Einführungsrede für die heutige Feier in Liturgie Konkret. September 2018. Jahrgang 41. Verlag Friedrich Pustet). Diese Lebensweise bezeichnet Jesus im heutigen Evangelium als ein Zeichen der Größe (Lk 9,46-50). Manchmal streiten wir um Macht und Stellung, weil wir denken, alles liege in unserer Hand. Aber das ist nicht die Wahrheit. Gott steuert und lenkt die Welt. Und alles wird in unserem Leben zum Guten gereichen, wenn wir ihm alles anvertrauen. Ich lasse ihn mein Leben steuern, egal was passiert. Ich überlasse mich ihm ganz. Denn nichts, was ihm anvertraut ist, geht zu Grunde.

Gebet: Großer Gott, du rufst Menschen in deine Nähe, die nichts von sich selbst erwarten, sondern alles von dir erhoffen. Führe uns den Weg der Demut und der Gotteskindschaft, den du der Heiligen Theresia gezeigt hast. Vollende auf ihre Fürsprache auch unser Leben in deiner Herrlichkeit und lass uns dein Antlitz schauen. Amen.



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Lk 9,46-50