Auswahl von Impulsen von Pater Ezekiel Oko



Fürchtet euch nicht!

Lukas 12,1–7


Furcht ist eins der Dinge, die das Leben unangenehm und schwer machen kann. Aber was genau versteht man unter dem Begriff „Furcht“? „Furcht ist das Gefühl, das man vor bevorstehendem Schmerz oder drohender Gefahr empfindet,“ so „Langenscheidt Großwörterbuch: Deutsch als Fremdsprache“. Furcht ist der Angst ähnlich, indem beide Gefühle mit Anspannung, erhöhtem Erregungszustand, Erwartung einer Gefahr oder unangenehmen Situation, Unwohlsein und innerer Unruhe zu tun haben. Aber meiner Meinung nach wird Furcht nur durch zwei Bedingungen ausgelöst: erstens, wenn man die betroffene Situation oder Sache als drohend und gefährlich einschätzt; zweitens, wenn man sich vor der Situation oder Sache ungeschützt fühlt. Deswegen kommt es darauf an, ob ich etwas als gefährlich oder bedrohlich betrachte und ob ich mich vor diesem ungeschützt fühle. Wenn eine dieser Bedingungen fehlt, kann man keine Furcht haben.

Jesus sagt uns heute: „Fürchtet euch nicht!“ Im Leben erfahren wir oft Anspannungen, Erregungszustände, weil wir uns vor vielen gefährlichen Situationen oft ungeschützt fühlen. Deswegen bestimmt oft Furcht und Angst unser Leben. Aber, wer Gott hat, wer an ihn wirklich glaubt, fürchtet sich nicht. Selbst wenn eine Situation oder Sache bedrohlich und gefährlich ist, ist das Kind Gottes niemals ungeschützt. Wir haben einen Vater, der allmächtig ist, der uns so sehr schätzt, dass er seinen geliebten eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns hingegeben hat. Er sagt uns heute: "Fürchtet euch nicht! Habt keine Angst!"

Wir sind Gottes Eigentum, wir, die wir durch Christus als Erben vorherbestimmt und nach dem Plan dessen eingesetzt sind, der alles so verwirklicht, wie er es in seinem Willen beschließt. (vgl. Eph 1,11-14) Vor wem oder wovor sollten wir uns dann fürchten? Wenn Gott mit uns ist, wird nichts wirklich gefährlich oder bedrohend. Nur das, was uns von der Liebe Gottes scheiden kann, ist eigentlich gefährlich. Aber wenn es geschrieben ist, dass nichts uns von der Liebe Christi scheiden kann, brauchen wir keine Furcht zu haben. (vgl. Röm 8,31-39) Wir müssen nur an ihn glauben und unser Recht als Erbe Gottes verstehen, und das in allen Situationen betonen.

Gebet: Herr und Gott, schenk uns den Reichtum deiner Gnade und lenke unsere Schritte auf den Weg deiner Gebote, damit wir schon in diesem Leben Trost und Frieden finden und alle Furcht und Angst überwinden. Amen.



Bibelstelle zum Impuls

Lukas 12,1–7