Auswahl von Impulsen von Pater Ezekiel Oko



Aus der Gnade durch den Glauben, nicht aus eigener Kraft (Eph 2,8-9)

Lukas 12,13–21


Es gelingt nicht aus eigener Kraft, Gott zu gefallen, ein seliges Leben führen oder für das Reich Gottes leben zu können. Die Gnade Gottes bewirkt den Glauben an Jesus Christus. Oft fühlen sind wir frustriert, wenn wir trotz unseres Bemühens, ein seliges Leben führen zu wollen, gefallen sind. Für die Menschen ist das unmöglich, aber für Gott ist alles möglich, so reagierte Jesus auf die Sorge seiner Jünger, wenn sie einander gefragt haben: „Wer kann dann noch gerettet werden?“ Die Geschichte unseres Bemühens bleibt eine Geschichte der Schwachheit und Frustration, außer wenn wir in der Verbindung mit der Gnade Gottes stehen.

In der ersten Lesung liefert uns Paulus ein Verfahren zum Leben für das Reich Gottes. Das Verfahren nenne ich „GGKL“ (Glaube => Gnade => Kraft => Liebe). GGKL-Lebensverfahren bedeutet, dass wir durch den Glauben an Jesus Christus in das Leben der Gnade eintreten. Die Gnade Gottes selbst verleiht uns die Kraft, mit der wir die Werke der Liebe tun können. Paulus wußte was es heißt, frustriert zu sein, wenn man versucht, aus eigener Kraft für Gott zu leben oder die Sünde zu überwinden. Er hat einmal seine Frustration klagend ausgedrückt: „Ich stoße also auf das Gesetz, dass in mir das Böse vorhanden ist, obwohl ich das Gute tun will. Denn in meinem Innern freue ich mich am Gesetz Gottes, ich sehe aber ein anderes Gesetz in meinen Gliedern, das mit dem Gesetz meiner Vernunft im Streit liegt und mich gefangen hält im Gesetz der Sünde, das in meinen Gliedern herrscht. Ich elender Mensch! Wer wird mich aus diesem dem Tod verfallenen Leib erretten?“ (Röm 7,21-24). Diese Worte von Paulus entsprechen der Geschichte jedes Menschen, die aus eigener Kraft Gott gefallen versucht.

Aber Paulus hat auch betont: „Wenn der Geist Gottes in euch wohnt, der Jesus von den Toten auferweckt hat, dann wird er, der Christus von den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen, durch seinen Geist, der in euch wohnt“ (Röm 8,11). Es ist also nicht aus eigener Kraft, dass wir für Gott leben können, sondern aus der Kraft des Heiligen Geistes, die Gnade Gottes, die wir durch den Glauben empfangen. Der Heilige Johannes Paul II., dessen Gedenktag wir heute feiern, ist ein Mann, der das Leben der Gnade geführt hat. Darum hat Emeritierter Papst Benedikt XVI. ihn mit diesen Worten beschrieben: „Welch ein großes Geschenk der Gnade war das Leben dieses großen Papstes für die ganze Kirche! Sein Zeugnis erleuchtet weiterhin unser Leben und bleibt für uns ein Ansporn, wahrer jünger Christi zu sein.“ Wie schön wäre es, wenn wir heute versuchen, wie er das Leben der Gnade zu führen!

Gebet: Herr, unser Gott, komm unserem Beten und Arbeiten mit deiner Gnade zuvor und begleite es, damit alles, was wir beginnen, bei dir seinen Anfang nehme und durch dich vollendet werde. Amen



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Lukas 12,13–21