Auswahl von Impulsen von Pater Ezekiel Oko



Der Schlussstein ist Christus Jesus selbst (Eph 2,20-22)

Lukas 12,35–38


Mir sind diese Worte von Paulus in der heutigen Lesung aufgefallen (Eph 2,20-22). Er beschreibt die damaligen Gläubigen als einen Bau, der aus vielen fremden Teilen – Juden und Heiden – aufgebaut ist und der ohne Jesus Christus keinen Zusammenhalt finden kann. Jesus vereinigte die beiden Teile und riss durch sein Sterben die trennende Wand der Feindschaft nieder. Er stiftete Frieden. An diesem Bau ist Jesus deswegen der Schlussstein. Ein Schlussstein ist der Stein, der alle anderen Teile eines Gewölbes oder eines Bogens zusammenhält. Ohne diesen wichtigsten Stein gäbe es kein Gewölbe oder Bogen. Jesus ist der Zusammenhalt der Kirche. Denn ohne ihn gäbe es weder den Glauben noch die Kirche. Durch ihn sind Menschen von unterschiedlichen und fremden Kulturen, Nationen, Farben, Neigungen, usw. vereinigt. In Christus sind sie eins. Das bedeutet, wenn wir Jesus aus den Augen verlieren, verstehen wir nicht mehr, warum wir eins sein sollen. Denn es gibt keinen anderen Grund einander anzunehmen, als dass wir verstehen, dass wir schwache und elende Menschen sind, die ohne Jesus keine Hoffnung und kein Heil hätten.

Auch in unserem Leben ist Jesus der Schlussstein. Denn im Leben gibt es auf vielerlei Weise auch eine trennende Wand der Feindschaft, die das Leben sinnlos machen könnte, wenn es keinen Vereinigungspunkt gäbe. Solch eine trennende Wand der Feindschaft kann sich auch zwischen unserer Vergangenheit und unserer Zukunft befinden, so dass wir keinen Zusammenhang zwischen den beiden Phasen unseres Lebens finden können. Es könnte sein, dass wir keine Beziehung zwischen den verschiedenen Aufgaben unseres Lebens, zwischen der Arbeit und des Familienlebens, usw. finden. Vielleicht ist alles im Leben so getrennt, dass wir keinen Sinn mehr darin finden können. Jesus ist der Schlussstein, der allen getrennten Phasen, Situationen, Neigungen, usw. den nötigen Sinn schenkt. Ohne ihn bleibt alles wirr und durcheinander, egal wie sehr wir uns bemühen, alles zusammenzubringen. Er schenkt den Sinn des Lebens.

Gebet: Herr, neige dein Ohr und vernimm das Morgengebet deiner Gläubigen. Erhelle und heile, was in der Tiefe unseres Herzens krank ist, damit kein Begehren uns in seinem Bann gefangen hält, die wir erleuchtet wurden durch das Licht der himmlischen Gnade. Amen.



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Lukas 12,35–38