Auswahl von Impulsen von Pater Ezekiel Oko



Wessen „Sklave“ bin ich?

Lukas 17,7–10


In einer Welt, in der das Recht auf Freiheit einen großen Vorrang hat, scheint es dumm zu fragen, wessen Sklave man ist. Und doch ist es sinnvoll zu verstehen, dass der Mensch immer ein „Sklave“ bleibt, ob Sklave eines anderen Menschen oder der einer anderen Sache. Normalerweise verstehen wir unter einem Sklaven jemand, der in völliger wirtschaftlicher und rechtlicher Abhängigkeit von einem anderen Menschen als dessen Eigentum lebt. Aber mit dem Begriff „Sklave“ meine ich hier nicht nur wirtschaftliche und rechtliche Abhängigkeit. Jede Art von Abhängigkeit lehrt uns, dass die menschliche Freiheit nicht eine totale Unabhängigkeit bedeutet. Unsere Freiheit besteht darin, fähig zu sein, selbst zu entscheiden, wer der Herr unseres Lebens sein soll.

Man verliert seine Freiheit, wenn über unser Leben ein Herr herrscht, den man nicht gewählt hat. So verstanden, kann man sagen, dass jemand ein Sklave des Alkohols ist oder sogar eines emotionalen Zustands oder eines Anderen. Aber auch solch eine Abhängigkeit beginnt normalerweise mit einer persönlichen Entscheidung. Also, man verliert seine Freiheit nur dann, wenn man es versäumt, die nötigen Entscheidungen zu treffen. Aber das Versäumnis, die nötigen Entscheidungen zu treffen, ist auch eine Art von Entscheidung und ein Zeichen der Freiheit. Es ist daher das Beste, wenn man sich entscheidet, ein Sklave eines vertrauenswürdigen Herrn zu sein. Wie wäre es, wenn wir uns wirklich entscheiden, Knechte Christi zu sein, die ihm gehorsam folgen, wie ein Sklave seinem Herrn folgt und auf ihn hört?

Jesus ist ein Herr, der seine Untertanen nicht ausnutzt. Seine Antwort ist Liebe. Er verspricht denjenigen, die sich seiner Herrschaft unterordnen, dass er sie als Freunde und nicht als Diener betrachtet. (vgl. Joh 15,15) Seine Worte, Lehre und Liebe versprechen uns unendlich viel mehr, als ein Knecht je empfangen könnte. Mit ihm ist unser Leben und unsere Zukunft gesichert.

Gebet: Gott und Herr, mehre in uns den Glauben an dich, damit unser Leben Frucht bringt für Zeit und Ewigkeit. Amen.



Bibelstelle zum Impuls

Lukas 17,7–10