Auswahl von Impulsen von Pater Ezekiel Oko



Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen (Lk 21,19)

Lukas 21,12–19


Jesus Christus betont im heutigen Evangelium die Tugend der „Standhaftigkeit“ oder was wir auch „Ausdauer“ nennen könnten. Nachdem er schlimme Geschehen aufzählt, die zu erwarten sind, erwähnt er deutlich, dass man nicht aufgeben soll. Man soll sich nur in Gott verankern. Standhaftigkeit ist allerdings nicht nur notwendig, wenn etwas Schlechtes geschieht. Man braucht diese Tugend unbedingt, um überhaupt im Leben Fortschritte zu machen. Denn es ist eine Sache, ein Ziel im Leben zu haben oder wichtige Entscheidungen zu treffen, aber es ist eine andere Sache, auf dem Weg zu unserem Ziel zu bleiben oder uns an unsere Entscheidungen zu halten. Der Unterschied zwischen einem erfolgreichen Leben und einem erfolglosen Leben ist oft nicht, dass das Eine ein Ziel hat, während das Andere kein Ziel hat, sondern es ist die Beständigkeit, mit der jeder sein Ziel verfolgt - das macht den Unterschied zwischen Beiden aus.

Es muss noch ein Weiteres hervorgehoben werden, nämlich, dass es eben besonders schwer ist, in einer schwierigen und harten Zeit standhaft zu bleiben. Wenn alles so läuft, wie wir geplant haben, ist es einfacher auf dem Weg zum Ziel zu bleiben, als wenn wir Enttäuschungen oder Schwierigkeiten erleben. Allerdings können wir leider im Leben nicht alle Schwierigkeiten vermeiden. Ein berühmter amerikanischer Psychologe Jordan Peterson hat einmal gesagt: „Das Leben ist untrennbar mit dem Leid verbunden.“ Ich denke auch so. Ein Leben ohne Leiden und Schwierigkeiten ist nur zu wünschen. Aber es entspricht niemals der Realität des Lebens. Das Kreuz ist erfahrbar in den kleinen und großen Erlebnissen, die wir jeden Tag haben. Die Frage ist aber: „Was lernen wir aus unserer Erfahrung des Kreuzes?“ Dazu kommt auch diese Tugend – Standhaftigkeit. Wenn wir uns in den Schwierigkeiten an das Ziel halten, dann können wir das erhalten, was uns in den schlimmen Zeiten retten kann. Jesus verspricht uns seinen tröstenden Beistand und seine Hilfe. Diejenigen, die im Gebet vertrauensvoll auf ihn die Augen richten, können die nötige Kraft empfangen und das Leben gewinnen.

Gebet: Gott, unser Vater, auf dich richten wir unsere Augen. Egal, was geschieht, du bist der Herr und König unseres Lebens. Bekräftige uns besonders, wenn wir denken, es gibt keine andere Möglichkeit, als aufzugeben. Ermutige uns, wenn es uns zu schwerfällt, weiterzugehen. Denn du lebst und herrschst in Ewigkeit. Amen.



Bibelstelle zum Impuls

Lukas 21,12–19