Auswahl von Impulsen von Pater Ezekiel Oko



Sprich nur ein Wort, dann wird mein Diener gesund (Mt 8,5-11)

Matthäus 8,5–11


Heute lesen wir im Evangelium über einen Hauptmann, der an Jesus herantrat und ihn bat, seinen erkrankten Diener gesund zu machen. Er glaubte, dass Jesus ihn heilen könnte, selbst wenn Jesus dafür nur ein Wort sprechen würde. Er sagte: „Herr, ich bin es nicht wert, dass du mein Haus betrittst; sprich nur ein Wort, dann wird mein Diener gesund.“ Das bedeutet, ob Jesus sein Haus tatsächlich betritt oder nur ein Wort der Heilung spricht, er kann seinen Diener heilen. Über seinen großen Glauben war Jesus erstaunt. Nur ein Wort von Jesus genügt, um geheilt zu werden!

In der gestrigen Predigt haben wir darauf hingedeutet, dass uns die Adventszeit die Chance gibt, das Gespür der Gegenwart Jesu wiederzugewinnen. Wäre es uns möglich, Jesus real zu begegnen, wäre es ganz einfach, das Gespür seiner Gegenwart zu haben. Aber hier geht es um spirituelle Begegnung. Das Wort Gottes schenkt uns eine große Möglichkeit, Jesus jeden Tag zu begegnen. Und wie schön wäre es, wenn wir diese Gelegenheit nutzen wollten. Jesus spricht immer noch zu uns und in allen Situationen unseres Lebens. Wenn wir glauben wie der Hauptmann - von dem das Evangelium berichtet -, dass ein Wort von Jesus Heilung bewirkt, können wir die Kraft seines Wortes erleben. Aber wie?

Das Wort Gottes bewirkt Wunder, indem es unser Herz verwandelt und uns eine neue hilfreiche Sicht unserer Situation schenkt. Es unterstützt uns auch, das zu wissen und zu tun, was in unserer Hand liegt, um geheilt zu werden. Somit können wir auch unser Verhalten gegenüber einer Situation entsprechend verändern. Das hilft uns, diese Situation zu behandeln, statt zu reagieren. Die Möglichkeit, eine übernatürliche Heilung als ein Wunder zu erleben, ist dazu auch gar nicht ausgeschlossen. Denn Jesus kann solche Wunder bewirken und will das tun, immer, wenn es notwendig ist. Mit „notwendig“ meine ich, wenn es nötig ist, den Plan Gottes in unserem Leben zur Erfüllung zu bringen.

Des Weiteren ist auch daran zu denken, dass jeder Mensch Heilung braucht. Das versteht man, wenn man erkennt, dass Gesundheit nicht nur körperlich zu begreifen ist, sondern auch seelisch und sozial. WHO (World Health Organisation) zufolge bedeutet Gesundheit: „Zustand völligen körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens“. Mit dieser idealen Definition von Gesundheit im Blick, ist kaum jemand völlig gesund, weil wohl niemand in einem solchen Zustand des völligen Wohlbefindens ist. So kann man sagen: Jeder Mensch ist in einem gewissen Sinne krank. Jeder von uns braucht daher die Heilung, die Jesus schenken kann. Nur ein Wort von Jesus, ein Wort jeden Tag – auch heute – genügt, ein wenig mehr geheilt zu werden.

Gebet: Herr Jesus Christus, du willst, dass alle Menschen geheilt werden von allen körperlichen, seelischen und sozialen Krankheiten. Dein Wort bewirkt diese Heilung. Sprich das Wort, das uns Heilung schenkt und stärke unseren Glauben an die Kraft deines Wortes, damit wir diesem Wort zuhören und geheilt werden. Amen.



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Matthäus 8,5–11