Auswahl von Impulsen von Pater Ezekiel Oko



Die anderen vor Jesus hinbringen

Lukas 5,17–26


Im heutigen Evangelium haben wir ein Beispiel, was passiert, wenn wir unser Leben so gestaltet haben, dass wir ein Weg Jesu zur Welt werden: Wir werden praktisch eine Brücke zwischen Jesus und der Welt, zwischen Jesus und den anderen Menschen, zwischen Jesus und den Situationen in unserem Leben und in dem der anderen. Das Beispiel handelt von einigen Männern, die einen Gelähmten - trotz aller Hindernisse - vor Jesus hingebracht haben. Sie wollten unbedingt, dass der Gelähmte geheilt wird, und zwar von Jesus. An diesem Beispiel erkennen wir zwei wichtige Dinge:

Erstens ist zu bemerken, was es bedeutet, gelähmt zu sein. Es bedeutet buchstäblich unfähig zu sein, bestimmte Muskeln zu bewegen. Aber gelähmt sein kann man auch symbolisch verstehen, nämlich als ein Zustand, in dem man nicht mehr in der Lage ist, die erforderlichen Bewegungen zu tun, die einem helfen, Verantwortung für sein Leben und seine Lebensherausforderungen zu übernehmen. In solch einem Fall braucht man unbedingt die Hilfe des anderen. Spirituell ist das eine Situation, in der man nicht mehr vom eigenen Glauben bewegt wird, weil er nicht mehr lebendig ist. Wie wir die Muskeln brauchen, um unsere Körperteile zu bewegen, so benötigt es den Glauben, um sich zu Jesus hinzubewegen. Aber, wenn es jemandem an Glauben fehlt, sollten die anderen ihm helfen.

Zweitens ist es nicht immer einfach, die anderen zu Jesus zu bringen; denn es kann Hindernisse geben. Für die Männer, die im heutigen Evangelium den Gelähmten vor Jesus hingebracht haben, war es auch nicht einfach. Denn wegen der Menschenmenge mussten sie aufs Dach steigen, bevor sie den Gelähmten in den Raum hinunterbringen konnten - genau vor Jesus hin. Ebenso ist es auch für uns schwierig, die anderen zu Jesus zu bringen.

Es gibt heute zum Beispiel viele Familien, in denen nur noch einige am Glauben festhalten. Vielleicht haben Deine eigenen Kinder, Dein Mann, Deine Frau, oder sogar Deine Eltern den Glauben an Jesus verloren. Sie können nicht mehr sehen, wie wichtig Gott in ihrem Leben ist. Was tust Du in diesem Fall? Du sollst ihnen helfen durch das Gebet und durch Liebe. Versuche eine Brücke zu sein zwischen ihnen und Jesus, ein Weg, durch den Jesus sie erreichen kann, ein Kanal der Liebe Jesu für sie.

Gebet: Gott, unser Vater, wir bereiten uns in diesen Tagen darauf vor, die Menschwerdung deines Sohnes würdig zu feiern. Lass unser Gebet zu dir dringen und segne unser Bemühen, damit unser Leben sich erneuert und die ursprüngliche Reinheit wiedergewinnt. Amen.



Bibelstelle zum Impuls

Lukas 5,17–26