Auswahl von Impulsen von Pater Ezekiel Oko



Als Herodes merkte, dass ihn die Sterndeuter getäuscht hatten

Matthäus 2,13–18


Heute ist das Fest der Unschuldigen Kinder, also der Kinder, die Herodes in Betlehem und der ganzen Umgebung töten ließ, als er merkte, dass ihn die Sterndeuter getäuscht hatten und er darüber zornig geworden war. Diese Kinder waren Knaben im Alter bis zu zwei Jahren. Sie waren unschuldig. Diese Tat von Herodes zeigt, wie viel der Mensch zerstören kann, wenn er von seinen Gefühlen überwältigt wird. Zum einen hatte Herodes Angst, dass er seine Macht verlieren könnte, wenn das neugeborene Königskind am Leben bleibt. Zum andern wurde er zornig, weil ihm klar geworden war, dass ihn die Sterndeuter getäuscht hatten. Diese beide Gefühle – Angst und Zorn – unkontrolliert - führten ihn zu dieser abscheulichen Tat – das Töten von unschuldigen Kindern.

Wenn wir auf unser Leben schauen, können wir entdecken, wie auch wir böse Taten aus eben solchen Gefühlen vollbringen können. Vielleicht nicht einen anderen Menschen tatsächlich töten, aber schon das Leben der anderen schwer machen. Viele Kriege, die die Menschheit erlebt hat, sind um Macht geführt worden. Manchmal geht es nicht nur um die Macht einer Person, sondern sogar um die eines Landes. Länder kämpfen miteinander um Macht – um wirtschaftliche Macht oder auch andere Arten von Macht. Durch solche Kämpfe leiden viele Unschuldige – vor allem Kinder. Millionen von Menschen werden dabei getötet. Wir denken auch an diese unschuldigen Opfer.

Vielleicht kann ich das Gefühl eines Landes nicht unter Kontrolle bringen, aber meines schon - wenn ich will. Es gibt viele unschuldige Kinder, deren Leben schwer gemacht wird, weil ihre Eltern die Kontrolle über sich verloren haben. Viele Ehen zerbrechen und die Zukunft der daraus hervorgegangenen Kinder wird zerstört. Vielleicht kann ich solche Situationen ein klein wenig vermeiden, wenn ich meine Gefühle unter Kontrolle bringe. Ich kann das Leben der anderen bewahren, wenn ich bereit bin, die Macht aufzugeben, wenn sie das Leben der anderen beschädigt. Nächstes Mal, wenn du ärgerlich oder zornig bist, frag‘ dich, ob es um Macht geht. Denke auch an die Auswirkungen, die deine von Zorn bewirkten Taten auf das Leben der anderen Menschen haben könnten, die unschuldig sind. Überlege, ob es möglich ist, in der betreffenden Situation ein bisschen vernünftiger zu handeln, statt aus dem Zorn heraus. Versuch' das mal!

Gebet: Vater im Himmel, nicht mit Worten haben die Unschuldigen Kinder dich gepriesen, sie haben dich verherrlicht durch ihr Sterben. Gib uns die Gnade, dass wir in Worten und Taten unseren Glauben an dich bekennen. Amen.



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Matthäus 2,13–18