Auswahl von Impulsen von Pater Ezekiel Oko



Gemäß dem Gesetz des Herrn

Lukas 2,22–35


Das Königskind Jesus Christus wurde als kleines Kind von seiner Familie durch diese Lebensphase begleitet. Aus dem heutigen Evangelium lernen wir viel über die Erziehung des Kindes. Maria und Josef lehren uns sehr viel. Wie und was die Eltern glauben, spielt eine entscheidende Rolle in der Erziehung ihres Kindes. Maria – mit ihrem Mann Josef – sah ihr Kind mit tiefem Glauben und tiefer Überzeugung als ein besonderes Kind an, das für eine bestimmte Mission geweiht war. Sie verstand, dass einem bestimmten Gesetz gefolgt werden musste, damit dieses Kind seine Mission erfüllen konnte. Deswegen taten sie und ihr Mann für das Kind alles, was gemäß dem Gesetz des Herrn getan werden musste. Sie glaubten nicht nur an die Realität des Engagements Gottes in der Erziehung dieses Kindes, sondern auch daran, dass das Engagement Gottes die Hauptsache in dieser Erziehung war.

Es ist allerdings bedauerlich, dass viele Kulturen denken, dass in der Erziehung eines Kindes das Spirituelle keinen großen Wert besitzt. Wissenschaftlich versucht man zu zeigen, dass der Mensch nur ein Bündel von Molekülen ist, die keine spirituelle Bedeutung haben. Der Mensch ist jedoch ein spirituelles Wesen, dessen Leben gelingt oder nicht, je nachdem wie seine Beziehung zu Gott oder sein spirituelles Vermögen sich entwickelt. Manche Eltern denken auch, sie wollen ihre Kinder nicht zwingen, an Gott zu glauben. Es geht aber nicht um Zwang, wenn wir dem Kind den Glaubensweg zeigen, sondern es geschieht aus Liebe. Wie wir das Kind aus Liebe und elterlicher Pflicht in die Schule bringen, um die Entwicklung seines intellektuellen Vermögens zu fördern, so sind wir auch verpflichtet, alles für das Kind aus Liebe zu tun aber auch gemäß dem Gesetz des Herrn – damit sich seine Beziehung zu Gott entwickeln  kann.

Außerdem ist es wichtig, dass wir daran denken, dass Gott nicht ein „deus otiosus“ oder „deus absconditus“ ist. Deus otiosus oder deus absconditus ist ein Gott, der sich nach der Erschaffung der Welt zurückgezogen hat und nicht mehr in die Entwicklung seiner Schöpfung eingreift. Wenn wir an so einen Gott glaubten, würden wir denken, dass, selbst wenn er uns erschaffen hat, er nichts mit unserem Alltag und unserer Entwicklung zu tun hätte. Gott hat uns aber nicht nur erschaffen, er greift auch in unsere Entwicklung ein. Wie schön wäre es, wenn wir unser Leben gemäß seinem Gesetz leben wollten!

Gebet: Unsichtbarer Gott, dein Licht ist in die Welt gekommen und hat die Finsternis überwunden. Sieh gnädig auf uns und lass uns die Herrlichkeit der Geburt Christi mit würdigem Lob feiern. Amen.



Bibelstelle zum Impuls

Lukas 2,22–35