Auswahl von Impulsen von Pater Ezekiel Oko



Was willst du?

Matthäus 20,17–28


Nachdem Jesus das dritte Mal zu seinen Jüngern über sein nahes bevorstehendes Leiden gesprochen hatte, kam plötzlich von der Mutter des Jakobus und Johannes eine überraschende Bitte: „Versprich, dass meine beiden Söhne in deinem Reich rechts und links neben dir sitzen dürfen.“ Da erwidert ihr Jesus, indem er sie fragt: „Was willst du?“ Ihre Bitte war zumindest ein Ausdruck von Mitleidlosigkeit gegenüber dem bevorstehenden Leid Jesu, von dem er kurz zuvor gesprochen hatte. Wie ein Kind, das gegenüber der Situation seiner Eltern gefühllos ist, trägt sie Jesus ihren Wunsch vor. Aber ihre Bitte war auch ein Ausdruck von Vertrauen, zumindest in einem gewissen Sinne. Es ist, als ob sie Jesus sagen wollte: „Egal, wie du leiden magst, ich vertraue darauf, dass du die Hoffnung meiner Söhne nicht enttäuschen wirst." Also, es ist eine Mischung aus Mitleidlosigkeit und Vertrauen. Wenn ein Wunsch in so einer Mischung besteht, ist es auch ichbezogen. Aber das Wichtigste ist, dass sie ihre Bitte Jesus vorträgt.

Jesus fragt auch jeden von uns: „Was willst du?“ Er will uns helfen, unsere Wünsche richtig zu bewerten, wie er der Mutter der beiden Jünger geholfen hat. Im Gebet können alle unsere Wünsche bewertet werden, indem wir durch die Augen Gottes erkennen, wie gut oder unnötig oder sogar schlecht der Wunsch ist. Manchmal gibt es auch einen Kelch voll von Leid, aus dem wir trinken müssen, um unsere Wünsche zur Erfüllung zu bringen. Das erkennen wir auch im Gebet.

Gebet: Herr, unser Gott, erhalte deiner Kirche die Bereitschaft, das Gute zu tun. Ermutige uns in diesem Leben durch deinen Schutz und führe uns zu den ewigen Gütern.



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Matthäus 20,17–28