Auswahl der Predigten von Pater Ezekiel Oko


Predigt zum 25. Sonntag im Jahreskreis Lesejahr: B

Gott oder Mammon?

„Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon“ so beendet Jesus die lange Rede, die wir im Evangelium gerade gehört haben. Gott und Mammon! Was genau möchte Jesus damit seinen Jüngern damals und uns heute sagen? Was meint er mit Mammon?

Mammon ist ein aramäischer Begriff und bedeutete ursprünglich „Besitz“ oder „Vermögen“. Heute wird der Begriff abwertend für Geld im Allgemeinen verwendet. Es geht also um Geld und das wirtschaftliche Unterfangen, Reichtum zu vermehren.

Man könnte denken, dass Jesus mit seiner Erzählung die Wertigkeit und die Notwendigkeit von Geld in Frage stellt? Aber, das stimmt nicht ganz. Denn er weiß den Wert des Geldes zu schätzen. Er spricht zum Beispiel auch von der Drachme, die für die alte Frau wertvoll ist.

Er ist skeptisch gegenüber einer übermäßigen Vorliebe für Reichtum. Das können wir in verschiedenen Gleichnissen sehen, die er darüber erzählt.

Einmal sagte er einem reichen Mann, er solle seinen Besitz fortgeben und ihm folgen. Er warnt vor dem Reichtum, vor allem wenn er die Gefahr birgt, das Herz eines Menschen zu besessen. Denn das wäre eine Art von Sklaverei und könnte alles zerstören, was dem Menschen von Bedeutung ist.

Vielleicht kennen wir Menschen, die – auf Kosten anderer – Geld und Reichtum anhäufen wollen. Menschen, die bereit sind, ihre Familie, ihre Beziehungen und alle Arten von Miteinander für ihre wirtschaftlichen Unternehmungen zu opfern. Das zeigt: Mammon fordert, alles für den Reichtum zu opfern.

Ja, wir leben in einer Welt, in der Kapitalismus herrscht. Der Kapitalismus macht es möglich, dass ein weniger Menschen, die wirtschaftlich klug und smart sind, so viel Geld und Reichtum für sich selbst anhäufen können. Wir kennen auch Einzelpersonen, deren Vermögen größer ist als das eines ganzen Landes. Es ist nicht schlecht, wirtschaftlich klug und smart zu sein. Denn wir brauchen auch mit unserem Vermögen vernünftig umzugehen. Problematisch wird es aber, wenn wir dabei unser Herz verlieren, wenn wir unsere Mitmenschen dabei ausnutzen, oder das Leben der Armen aufs Spiel setzen, wenn wir dabei wertvolle Beziehungen schaden.

Heute hören wir überall von Wirtschaftskrise und Inflation. Wir alle spüren die Krise, wenn auch nicht gleichermaßen. Woher kommt diese Krise? Sie ist die Folge des wirtschaftlichen Machtspiels zwischen den reichen Ländern. Es geht hier vor allem um wirtschaftliches Machtspiel. Es geht also um Reichtum und Macht. Es geht um Mammon.

Das ist nur ein Blick auf die globalen Auswirkungen des Mammons. Aber was bedeutet die heutige Botschaft für mich persönlich? Was sagt Jesus mir? Er sagt mir, dass mein Geld, mein Reichtum und alles, was ich wirtschaftlich schaffen kann, keinen absoluten Wert hat. Sie sind nur relativ gut und haben einen nützlichen Wert. Sie sind nur ein Mittel, mit dem ich Gutes tun kann. Ich kann es nutzen, um Leben zu retten, um Beziehungen zu pflegen und um meinen Glauben an Gott zu unterstützen. Ich bin nur ein Verwalter dieses Mittels.

Heute am Caritas-Sonntag ist das Evangelium besonders passend. Denn die Botschaft hilft uns, genau darüber nachzudenken, was wir ausgeben können, um die Armen durch die Caritas zu unterstützen. Liebe Schwestern und Brüder, schaffen Sie das Geld, wenn es Ihnen gelingt, weil es wertvoll ist. Aber vergessen Sie nicht, dass es keinen absoluten Wert hat. Es sollte den höheren Werten dienen! Geld kann nicht alles kaufen.



Evangelium vom 25. Sonntag im Jahreskreis im Lesejahr B

Die zweite Ankündigung von Leiden, Tod und Auferstehung Jesu

Mk 9,30-37

In jener Zeit zogen Jesus und seine Jünger durch Galiläa. Jesus wollte aber nicht, dass jemand davon erfuhr; denn er wollte seine Jünger über etwas belehren.

Er sagte zu ihnen: Der Menschensohn wird den Menschen ausgeliefert, und sie werden ihn töten; doch drei Tage nach seinem Tod wird er auferstehen.

Aber sie verstanden den Sinn seiner Worte nicht, scheuten sich jedoch, ihn zu fragen.

Ein Mann und eine Frau kümmern sich um 2 Kinder. Sie gehen im Park spazieren.
Foto: Michael Drager, by Fotolia
Dient einander in Liebe!

Sie kamen nach Kafarnaum. Als er dann im Haus war, fragte er sie: Worüber habt ihr unterwegs gesprochen? Sie schwiegen, denn sie hatten unterwegs miteinander darüber gesprochen, wer von ihnen der Größte sei.

Da setzte er sich, rief die Zwölf und sagte zu ihnen: Wer der Erste sein will, soll der Letzte von allen und der Diener aller sein.

Und er stellte ein Kind in ihre Mitte, nahm es in seine Arme und sagte zu ihnen:

Wer ein solches Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, der nimmt nicht nur mich auf, sondern den, der mich gesandt hat.













Ausdruck als pdf im A4 Format
Druckversion


Video zum Thema:



Kommentare zu diesen Evangelium:
Der Letzte von allen und der Diener aller, Hl. Gregor von Nazianz (330-390)
Wer ein solches Kind in meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf, Hl. Leo der Große (?-um 461)