Auswahl der Predigten von Pater Ezekiel Oko


Predigt zum 3. Adventssonntag Lesejahr: A

Wir sind Bote der Freude und Zeuge des Lichtes

Heute, am 3. Adventssonntag, der auch Sonntag Gaudete genannt wird, sind wir berufen, uns zu freuen. Ja, der 3. Adventssonntag ist immer mit der Botschaft der Freude verbunden, die in uns und durch uns ausstrahlen soll. Jesaja verkündet diese Botschaft in der ersten Lesung und der Apostel Paulus wiederholt sie in der zweiten Lesung.

Es geht um die Freude, die wir erleben, wenn der Geist Gottes auf uns ruht und wir Ihm zuhören. Die Freude, die wir auch den anderen vermitteln sollen, wenn wir sie in uns haben.

In der zweiten Lesung bringt uns Paulus ein Stück weiter in dieser Lehre. „Freut euch zu jeder Zeit!“ ruft er uns zu. Aber was tun wir, um diese Freude zu erleben und sie in uns zu behalten? Wir sollen den Geist nicht auslöschen. Wir sollen beten ohne Unterlass. Wir sollen für alles danken. Wir sollen alles prüfen, aber davon nur das Gute behalten, meint Paulus.

Er schenkt uns hier die Logik und Mathematik der Freude: Den Geist nicht auszulöschen, zu beten ohne Unterlass, für alles zu danken und das Gute zu behalten. Dies sind kleine Lebenshaltungen, die uns ganz sicher täglich auf den Weg der Freude bringen können.

Liebe Schwestern und Brüder, der Geist Gottes ist es, der uns an alles erinnert, was Gott für uns getan hat und was Er immer noch in unserem Leben tut! Er bewegt uns. Wenn wir Ihn nicht auslöschen, dann werden wir auf jeden Fall Gründe finden, wofür wir dankbar sein können.

Dieser Geist Gottes führt uns auch zu einem Leben des Gebetes: ein Leben, das Gottes Hand und Wirken in allen Situationen unseres Lebens sieht; ein Leben, das über die frustrierende Erfahrung der Ohnmacht in manchmal fast ausweglosen Situationen hinaus die Hand Gottes sieht; ein Leben, in dem die Hoffnung feststeht, dass Gott alles zum Guten lenkt.

Wer so lebt, der wird auch in allem das Gute sehen und für alles danken.

Es gibt kleine Sachen, die uns oft die Freude des Lebens nehmen, die wir aber durch kleine tägliche Taten vermeiden können. Oft richten wir unsere Aufmerksamkeit nur auf all das, was in unserem Leben noch nicht gut funktioniert. Dann jammern wir darüber und übersehen die vielen Möglichkeiten, die Freude wieder zu finden.

Wir fokussieren uns oft auf die kleinen Fehler, die wir bei den anderen sehen und vergessen dabei alles andere, was sie gut und richtig machen. Auch das nimmt uns die innere Freude und blockiert eine gute Beziehung zu den anderen. Dies sind nur Beispiele.

Liebe Schwestern und Brüder, wir können diese "Freudenzerstörer" verhindern, indem wir die vier Empfehlungen des Paulus ernst nehmen. Sie werden diese Freude schon spüren, wenn Sie heute nur einen kleinen Schritt in diese Richtung tun: Die Fragen: „Wofür bin ich heute dankbar?“ und „Welches Gute ist in dieser oder jener Erfahrung verborgen?“ zu beantworten; das Nachdenken darüber könnte schon ein kleiner Schlüssel zur inneren Freude sein.

Albert Einstein hat einmal gesagt: „Es gibt nur zwei Arten, in denen man sein Leben gestalten kann: entweder so zu leben, als wäre nichts ein Wunder, oder so zu leben, als wäre alles ein Wunder.“ Ich bin davon überzeugt, dass, wer in der letzteren Art lebt, der wird immer für alles danken und sich über sein Leben freuen. Ein weiteres ist auch, dass wir in allem das Gute entdecken und es behalten, wenn der Geist Gottes auf uns ruht und uns bewegt.

Jesaja freut sich von Herzen. Er verkündet: „Der Geist Gottes, des Herrn, ruht auf mir. Denn der Herr hat mich gesalbt; er hat mich gesandt, um den Armen frohe Botschaft zu bringen, um die zu heilen, die gebrochenen Herzens sind, um den Gefangenen Freilassung auszurufen und den Gefesselten Befreiung, um ein Gnadenjahr des Herrn auszurufen.“

Als Zeuge der Freude wollte er nicht nur, dass er selbst die Freude erlebt, sondern auch, dass er als Bote dieser Freude wirkt. Er macht uns Mut, diese Freude zu spüren, indem wir unsere Aufmerksamkeit auf das Wirken des Herrn in uns richten. Johannes der Täufer kündigt sich an als Bote und Zeuge des Lichtes. Er zeigt der Welt den verborgenen Herrn, das Licht, das die verdunkelte Welt hell machen und das kalt gewordene Herz erwärmen wird.

Liebe Schwestern und Brüder, wie Jesaja und Johannes der Täufer sind auch wir berufen, in der Welt Zeugnis für den Herrn abzulegen. Wir sind berufen, Boten und Zeugen des Lichts zu sein. Wir sind dazu berufen, der Welt zu zeigen, dass Jesus da ist. Lasst uns ihm begegnen und seine Freude in uns spüren und sein Licht leuchten lassen!



Evangelium vom 3. Adventssonntag im Lesejahr A

Die Frage des Täufers - Jesu Antwort und Zeugnis über ihn

Mt 11,2-11

In jener Zeit hörte Johannes im Gefängnis von den Taten Christi. Da schickte er seine Jünger zu ihm und ließ ihn fragen: Bist du der, der kommen soll, oder müssen wir auf einen andern warten?

Joh kniet und betet. Vor ihm steht ein Lamm. Auf dem Boden liegt eine Schriftrolle.
... kehrt um und glaubt!
Maler: Mattia Preti






Jesus antwortete ihnen: Geht und berichtet Johannes, was ihr hört und seht: Blinde sehen wieder, und Lahme gehen; Aussätzige werden rein, und Taube hören; Tote stehen auf, und den Armen wird das Evangelium verkündet. Selig ist, wer an mir keinen Anstoß nimmt.

Als sie gegangen waren, begann Jesus zu der Menge über Johannes zu reden; er sagte: Was habt ihr denn sehen wollen, als ihr in die Wüste hinausgegangen seid? Ein Schilfrohr, das im Wind schwankt?
Oder was habt ihr sehen wollen, als ihr hinausgegangen seid? Einen Mann in feiner Kleidung? Leute, die fein gekleidet sind, findet man in den Palästen der Könige.

Oder wozu seid ihr hinausgegangen? Um einen Propheten zu sehen? Ja, ich sage euch: Ihr habt sogar mehr gesehen als einen Propheten. Er ist der, von dem es in der Schrift heißt: Ich sende meinen Boten vor dir her; er soll den Weg für dich bahnen. Amen, das sage ich euch: Unter allen Menschen hat es keinen größeren gegeben als Johannes den Täufer; doch der Kleinste im Himmelreich ist größer als er.





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Kommentare zu diesen Evangelium:
Unter allen Menschen hat es keinen größeren gegeben als Johannes den Täufer; doch der Kleinste im Himmelreich ist größer als er., Hl. Hippolyt von Rom (?-235)
Bist du der, der kommen soll, oder müssen wir auf einen andern warten?, Schott Messbuch
Johannes der Täufer - Vorläufer Christi im Tod wie im Leben, Hl. Gregor der Große (um 540-604)