Auswahl der Predigten von Pater Ezekiel Oko


Predigt zum 27. Sonntag im Jahreskreis Lesejahr: A

Der Weinberg Gottes und meine Verantwortung

Liebe Schwestern und Brüder, wir haben gerade Lesungen gehört, die sich um die Metapher des Weinbergs drehen. Das Thema passt gut zum Fest des Erntedankes. Da wir das Fest in unserer Gemeinde bereits gefeiert haben, werden wir uns heute zwar nicht mit dem Fest beschäftigen, aber wir wollen darüber nachdenken, was das Gleichnis vom Weinberg für uns bedeutet.

Das Haus Israel wird in der ersten Lesung als „der Weinberg des Herrn der Heerscharen“ (Jes 5,7) bezeichnet, von dem Gott gute Früchte erwartet.  Zugehörigkeit zu Gott wird hier als unausweichliche Quelle der Identität Israels angesehen. Israel gehört zu Gott und, wenn er seiner Identität treu bleibt, wird er dazu befähigt, gute Früchte zu bringen.

In der Geschichte Israels wird nicht nur gezeigt, dass die Beziehung des Menschen zu Gott die Beziehung eines Geschöpfes zum Schöpfer ist, sondern auch, dass Gott den Menschen zum Mitarbeiter und Verwalter in der Schöpfungsordnung macht. Das heißt, was in der Bibel für Israel als Volk gilt, auch für jeden gilt, der an Gott glaubt.

Wir sind der Weinberg Gottes. Du bist der Weinberg Gottes. Jeder von uns ist ein Weinberg Gottes. Das bedeutet, dass Gott, der Schöpfer, unser Inneres angelegt hat. Aber damit haben wir die Verantwortung, seine guten Gaben zu verwalten, zu entfalten, und zu bewahren.

Mit unseren Talenten und Fähigkeiten, mit der uns gegebenen Kraft, mit dem Boden, auf dem wir stehen, mit den Sonnenstrahlen, die uns erreichen, mit der Gnade, die wir von Gott bekommen haben, sind wir ein Weinberg, der gute bringen kann und soll. Die Frage ist, was sollte uns bewegen, ein Weinberg zu sein, der gute Früchte hervorbringt? Ich denke, es wird vor allem aus Dankbarkeit gegenüber Gott.

Wer in aller Ruhe die Fürsorge betrachtet, mit der Gott uns in seiner Liebe zu uns umgibt, wird zu Gott sagen: Ich will dir danken, mein Gott, durch die Früchte, die ich bringe. Denn wunderbar und groß ist dein Anteil daran, dass ich gute Früchte hervorbringen kann. Selbst wenn ich krank, schwach, alt oder behindert bin, kann ich Früchte tragen - Früchte des Wohlwollens, der Liebe, des Verzeihens, des Trostspendens oder der Ermutigung.

Lasst uns zu Gott kommen, mit diesen geistlichen Früchten, die wir bringen dürfen. Jeder kommt mit seinen Früchten und kann zu Gott sagen: Dir, meinem Gott, überbringe ich als Tribut und Gabe: Dank, Lobpreis und Ehre, meine Mühe, mein Vertrauen in dich und mein erneutes Ja zu dir und zu deinem Willen.



Evangelium vom 27. Sonntag im Jahreskreis im Lesejahr A

Das Gleichnis von den bösen Winzern

Mt 21,33-44

In jener Zeit sprach Jesus zu den Hohenpriestern und den Ältesten des Volkes: Hört noch ein anderes Gleichnis:

Wir sehen seinen Weg in einer bergigen Landschaft.
Geh deinen Weg, arbeite und setze dich ein ...

Es war ein Gutsbesitzer, der legte einen Weinberg an, zog ringsherum einen Zaun, hob eine Kelter aus und baute einen Turm. Dann verpachtete er den Weinberg an Winzer und reiste in ein anderes Land.

Als nun die Erntezeit kam, schickte er seine Knechte zu den Winzern, um seinen Anteil an den Früchten holen zu lassen. Die Winzer aber packten seine Knechte; den einen prügelten sie, den andern brachten sie um, einen dritten steinigten sie. Darauf schickte er andere Knechte, mehr als das erstemal; mit ihnen machten sie es genauso. Zuletzt sandte er seinen Sohn zu ihnen; denn er dachte: Vor meinem Sohn werden sie Achtung haben.

Als die Winzer den Sohn sahen, sagten sie zueinander: Das ist der Erbe. Auf, wir wollen ihn töten, damit wir seinen Besitz erben. Und sie packten ihn, warfen ihn aus dem Weinberg hinaus und brachten ihn um.

Wenn nun der Besitzer des Weinbergs kommt: Was wird er mit solchen Winzern tun?

Blick von einem Berg in das weite Land!
... und bringe Frucht!

Sie sagten zu ihm: Er wird diesen bösen Menschen ein böses Ende bereiten und den Weinberg an andere Winzer verpachten, die ihm die Früchte abliefern, wenn es Zeit dafür ist.

Und Jesus sagte zu ihnen: Habt ihr nie in der Schrift gelesen: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, er ist zum Eckstein geworden; das hat der Herr vollbracht, vor unseren Augen geschah dieses Wunder?

Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird euch weggenommen und einem Volk gegeben werden, das die erwarteten Früchte bringt.





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Video zum Thema:




Kommentare zu diesen Evangelium:
Das hat der Herr vollbracht, vor unseren Augen geschah dieses Wunder, Hl. Johannes Chrysostomus (um 345-407)
Er wird den Weinberg an andere Winzer verpachten, Schott-Meßbuch
Frucht bringen, Hl. Basilius (um 330-379)